Mutig und milchig: Warum du dein Kind nicht abstillen musst, wenn es in die Kita geht

Mutig und milchig: Warum du dein Kind nicht abstillen musst, wenn es in die Kita geht

Liebe Mamas,

der Kita-Start steht bevor, und du stillst dein Kind immer noch? Keine Sorge, du bist nicht allein.

Viele Mütter stehen vor der Frage, ob sie das Stillen beenden sollen, wenn ihr Kind in die Kita geht. Aber muss das wirklich sein? Als ich mich mit dieser Frage beschäftigte, war ich voller Zweifel und Sorgen.

  • Wie würde mein Kind die Eingewöhnung verkraften, wenn es noch gestillt wird?
  • Wie werden die pädagogischen Fachkräfte damit umgehen?
  • Werden sie Vorurteile haben oder mich oder meine Tochter als zu anhänglich wahrnehmen? 
  • Würde es genug essen und trinken? 
  • Wird es Probleme mit dem Mittagsschlaf geben?

Doch dann entschied ich mich, auf mein Bauchgefühl zu hören und das Stillen fortzusetzen.

Und ich bin froh, dass ich es getan habe. Denn meine Erfahrung hat mir gezeigt, dass es möglich ist, mit einem guten Gefühl in die Kita-Eingewöhnung zu gehen, ohne das Stillen aufzugeben.

Lass mich dir erklären, warum:

Vorurteil 1: Zu starke Bindung bei Stillkindern

Ein verbreitetes Vorurteil besagt, dass Kinder, die gestillt werden, eine außerordentlich starke Bindung zu ihren Müttern aufbauen. Dadurch soll die Eingewöhnung schwieriger sein.

Doch die Realität zeigt ein differenzierteres Bild. Natürlich können Kinder unabhängig vom Stillen eine enge und sichere Bindung zu ihren Eltern aufbauen. Maßgeblich hierfür ist eine konstante, direkte und altersangemessene Befriedigung der kindlichen Bedürfnisse. Eine sichere Bindung ist für unsere kleinen Wunder etwas Großartiges. Die Eltern sind dabei der sichere Hafen. So können Kinder Urvertrauen entwickeln und sind eher in der Lage ihre Umgebung mit Offenheit und Neugierde zu erkunden, was sogar positiv für den Start in der Kita sein kann. Dies ist unabhängig davon, ob ein Kind gestillt wird oder nicht. Wer sich hier weiter informieren möchte, dem empfehle ich einen Blick in das Stufenmodell von Erik H. Erikson und die Bindungstheorie nach John Bowlby und Mary Ainsworth.

Vorurteil 2: Behindert Mittagsschlaf in der Kita

Ein weiteres Vorurteil besagt, dass Kinder, die beim Stillen einschlafen, Probleme beim Mittagsschlaf in der Kita haben. Doch auch das stimmt nicht zwangsläufig. Kinder sind flexibel und können lernen, auch ohne Einschlafstillen ein- und weiter zu schlafen. Die Erzieherinnen und Erzieher in der Kita sind erfahrene Profis und wissen, wie sie den Kindern beim Einschlafen helfen können. Bei uns Eltern benötigt unsere Kleine beim Einschlafen viel Körpernähe und eine bestimmte Routine. Doch in der Kita hat es auf Anhieb ganz anders funktioniert. Sie hat es geschafft eine neue Routine zu finden, die ihr half, ebenfalls problemlos einzuschlafen. Ohne Stillen und Körperkontakt.

Vorurteil 3: Mama ist nicht immer zum Stillen da

Das Stillen bedeutet nicht, dass du immer für dein Kind verfügbar sein musst. Auch wenn du arbeitest oder anderweitig beschäftigt bist, kann dein Kind lernen, auch ohne dich zurechtzukommen. Die Eingewöhnung in die Kita ist eine gute Gelegenheit für dein Kind, seine Selbstständigkeit zu entwickeln. 

Vorurteil 4: Kind isst und trinkt in der Kita zu wenig

Es ist verständlich, dass du dir Sorgen machst, ob dein Kind in der Kita genug essen und trinken wird. Aber die meisten Kinder passen sich schnell an die neuen Gegebenheiten an und finden alternative Wege, um ihren Hunger und Durst zu stillen. Vertraue darauf, dass dein Kind weiß, was es braucht, und unterstütze es dabei, sich in der Kita wohlzufühlen. Unsere Kleine hatte am Anfang auch weniger getrunken und hat aber sehr schnell verstanden, dass es in der Kita nur Wasser gibt und hat ihr Trinkverhalten somit angepasst.

Warum ist stillen und Kita sogar einfacher als gedacht und sogar sehr positiv?

Es ist die Anpassungsfähigkeit der Kinder. Kinder sind erstaunlich resilient und können sich oft schneller an neue Situationen gewöhnen, als wir denken. Der Kita-Start kann eine spannende neue Erfahrung für das Kind sein, und das Stillen kann ihm dabei helfen, sich sicher und geborgen zu fühlen, während es sich an seine neue Umgebung gewöhnt.

Stillen bietet nicht nur Nahrung, sondern auch emotionalen Trost und Co-Regulation. In einer Zeit des Wandels und der neuen Erfahrungen kann das Stillen dem Kind helfen, sich sicher und geliebt zu fühlen.

Es ist auch wichtig zu beachten, dass zu viele Veränderungen in kurzer Zeit überfordernd für das Kind sein kann. Der Übergang vom zuhause zur Kita ist bereits eine große Veränderung, und das Stillen kann dem Kind dabei helfen, diese Veränderung sanfter zu bewältigen. Indem man dem Kind weiterhin die Möglichkeit zum Stillen gibt, gibt man ihm auch die Zeit und den Raum, sich an seine neue Umgebung anzupassen, ohne sich überfordert zu fühlen.

Meine eigene Erfahrung hat mir gezeigt, dass das Stillen und die Kita-Eingewöhnung sehr wohl zusammenpassen können. Mein Kind hat die Veränderungen gemeistert und geht gerne in die Kita. Habt Geduld und vertraut den Erziehern. Erwartet nicht, dass alles sofort so funktioniert wie ihr es euch vorstellt. Aber seid optimistisch, dass es immer Wege gibt, die für alle Beteiligten und vor allem für das Kind sogar schön sein können.

Also lasst euch nicht verunsichern, hört auf euren Gefühl, habt Geduld und vertraut darauf, dass man einen Weg findet, der für eure Kinder aber auch für euch als Eltern das Beste ist.

Deine Ina von MomEssence
PS: Noch mehr spannende Themen findest Du in meinem Blog.  

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